Schützt Vitamin D vor schweren Verläufen einer COVID-19 Erkrankung ?

Schützt Vitamin D vor schweren Verläufen einer COVID-19 Erkrankung ?

Mit dem Anspruch, diese Frage zu klären, sind im letzten Jahr 2 Studien durchgeführt worden. Zum einen die randomisierte COVIDIOL-Studie, bei der 76 hospitalisierte Patientinnen und Patienten mit SARS-Cov-2-Infektion untersucht wurden (Castillo et al. 2020). 50 Personen erhielten bei Aufnahme ins Krankenhaus 0,5 mg Colecalciferol und je 0,2 mg an den Tagen 3 und 7. Eine Kontrollgruppe erhielt kein Vitamin D. Beide Gruppen wurden ansonsten mit der selben Standardbehandlung therapiert. Von den 50 mit Vitamin D behandelten Patienten benötigte eine Person eine intensivmedizinische Therapie (2%), jedoch 13 der 26, die kein Vitamin D erhielten (50%). Durch eine Vitamin-D-Therapie sank die Hazard Ratio für eine Intensivtherapie auf 0,02 ab. Nach Korrektur um Hypertension und Diabetes mellitus Typ 2 lag die Hazard Ratio mit 0,03 (0,003–0,25) nur unwesentlich höher. In der Colecalciferolgruppe gab es keinen Todesfall und 2 in der Kontrollgruppe.

In der zweiten Studie (Annweiler et al. 2020) wurden 66 an COVID-19 erkrankte Bewohner eines französischen Pflegeheims untersucht. Zur Interventionsgruppe wurden diejenigen gezählt, die während der COVID-19-Erkrankung oder im Monat davor eine Colecalciferol-Supplementation erhielten. Als Kontrollgruppe zählten die übrigen mit SARS-CoV-2 infizierten Bewohner. 82,5% der 57 Senioren in der Therapiegruppe überlebten, aber nur 44,4% der 9 Personen in der Kontrollgruppe.

Kommentar: Beide Studien sind klein und dadurch ist Vorsicht geboten bei der Interpretation der Ergebnisse. Dennoch ergaben sich diskrete und übereinstimmende Hinweise auf einen möglicherweise positiven Effekt einer Vitamin D Gabe bei Infektion mit dem SARS Corona Virus. Über den Mechanismus kann allerdings nur spekuliert werden.

 

 

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